Mai/Juni
Es gibt Momente, die teilen unser Leben für immer in ein „Davor“ und ein „Danach“ – es ist einfach nichts mehr so wie vorher. Das können wundervolle Erfahrungen sein, wie zum ersten Mal Mutter/Vater zu werden aber auch schmerzhafte, traumatische Erfahrungen. Ich denke, auf persönlicher Ebene kennen wir alle solche Beispiele.
Das erste Ostern war ein solcher Moment der Zeitenwende auf weltweiter Ebene. Das Sterben Jesu und seine Auferstehung am dritten Tag teilen die Weltgeschichte in ein Davor und ein Danach. Nichts war mehr wie vorher. Als im Tempel der Vorhang zerriss, machte Jesus den Weg frei zu Gott – der Weg in die Ewigkeit freigegeben, ewiges Licht scheint hinüber in unsere Welt, das Allerheiligste offen für alle! – Aber hineingehen muss jeder selbst. Denn wie durch den Vorhang im Tempel geht seitdem auch ein Riss durch die Menschheit. Jesus teilt sie klar in „für mich“ und „gegen mich“.
„Wer nicht für mich ist, ist gegen mich, und wer nicht Hand in Hand mit mir arbeitet, arbeitet gegen mich.“ Lukas 11,23 NL
Niemand kommt mehr an Jesus vorbei, er ist die Wegscheide. Es gibt kein Unentschieden, keine neutrale Zone. Keine „alternativen Fakten“ oder einfach eine individuelle andere Sichtweise. Schon Pilatus fragte sich, bewegt durch seine persönliche Begegnung mit Jesus: „Was ist Wahrheit?“ Denn vor dem Wahrheitsanspruch Jesu gibt es keine Neutralität. Jesus fordert zu einer klaren Stellungnahme heraus. Und das gilt für Völker, Staaten, Regierende, jeden Einzelnen: „Für mich oder gegen mich?“ Und so beginnt nach dem ersten Ostern aus dem toten Gestein von Golgatha ein zartes Pflänzchen namens Gemeinde heranzuwachsen. Zu Pfingsten werden wir wieder besonders daran erinnert und feiern die Geburtsstunde der Gemeinde! Auf wunderbare Weise lebt und wächst diese weltweite Gemeinde Christi bis heute und macht sich bereit für die nächste Zeitenwende: Jesus wird wiederkommen! Gott lässt Neues heranwachsen – erkennt ihr es denn nicht?
„Denn siehe, ich will ein Neues schaffen. Jetzt wächst es auf, erkennt ihr es denn nicht?“ Jesaja 43,19